Hotel Klinglhuber
Krems an der Donau
1994-1996
Krems an der Donau
1994-1996
ZEITGENÖSSISCHE HOTELARCHITEKTUR // Für die Entwicklung der zeitgenössischen Architektur in Krems stellt der Neubau des Hotels Klinglhuber einen entscheidenden Wendepunkt dar. Auf der Website wirbt das Hotel damit, dass es den Staatspreis für Architektur bekommen hat. // Die Vorgeschichte ist ebenso kompliziert wie bemerkenswert. Mehrmals lehnte der Gestaltungsbeirat das ursprüngliche Bauvorhaben für ein neues Hotel, das auf kitschige Romantisierung setzte, ab. Wolfgang Krejs, damaliger Stadtbaudirektor von Krems, hatte Anfang der 1990er Jahre einen Gestaltungsbeirat initiiert. Diesem gehört Friedrich Achleitner, Johann Georg Gsteu und Ernst Beneder an. Auf ihre Empfehlung wurde von Elena und Alois Neururer ein Entwurf für das Hotel vorgelegt, der sich nicht nur durch beachtliche ästhetische Klarheit, sondern auch durch bessere Wirtschaftlichkeit und eine größere Zimmeranzahl bei gleich bleibender Größe des Baukörpers auszeichnete. // Das kompakte Stadthotel in der mittelalterlich geprägten Vorstadt, östlich des Kremsflusses gelegen, hat drei Geschoße. Das Dachgeschoß ist zurückversetzt und hat vorgelagerte Terrassen. Das Foyer im mit Sandstein verputzten Erdgeschoß ist großzügig. Die Geschoße kragen über Ecke aus, die oberen Geschoße sind weiß verputzt. Die für Krems charakteristischen Biedermeier-Erkerfenster mit ihren gewölbten Glasscheiben standen Pate für die Erkerfenster, die eine Neuinterpretation darstellen.
Elke Krasny, ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich (Hg.), Architekturlandschaft Niederösterreich Waldviertel, Wien 2011
Staatspreis für Tourismus und Architektur
Fotos Margherita Spiluttini